Foto: Gerhard Wingender

Michelle sagt Tschüss – und die Schlagerwelt fragt: „Was, echt jetzt?!“

Also, das ist mal ’ne Ansage: Michelle, die kleine Grande Dame des Schlagers, packt ihre Glitzerschuhe und will gehen. 30 Jahre im Business, das ist wie dreißig Jahre in einem Pool voller Pailletten schwimmen – glänzend, aber manchmal kratzt es eben auch.

Schlager-Business: Nicht nur Konfetti und Küsschen

Es glitzert, es funkt und auf den ersten Blick sieht alles nach einer einzigen großen Party aus. Aber der Schlagerzirkus hat mehr zu bieten als nur glitzernde Outfits und eingängige Melodien. Hinter den Kulissen brodelt es manchmal heftiger als in der ersten Reihe eines Konzerts, und nicht jeder Schlagertitel endet mit einem fröhlichen Refrain.

Michelle hat es uns ins Gesicht gesagt: Der Partytempel kann auch zum „Haifischbecken“ werden. Und während Fans in den vordersten Reihen nur die strahlenden Augen ihrer Idole sehen, erkennen nur wenige die Narben, die der ständige Druck und die Intrigen hinter der Bühne hinterlassen können. Denn ja, der Schlagerwelt ist nicht immer nur Zuckerwatte und fröhliche Zugaben.

Wenn man Jahrzehnte in diesem Business verbringt, erlebt man Höhen, die einen auf Wolke sieben schweben lassen, aber auch Tiefen, in denen man sich wünscht, nie einen Fuß in dieses glitzernde Labyrinth gesetzt zu haben. Michelles mutige Worte sind ein Weckruf, ein Blick hinter den Vorhang, der uns zeigt, dass wahre Künstler nicht nur singen, sondern auch kämpfen. Und manchmal ist der härteste Kampf der mit sich selbst.

Management-Drama und Love-Story

In der glitzernden Blase des Schlagers, wo jeder Schritt, jedes Lied und jeder Flirt unter dem Mikroskop der Öffentlichkeit liegt, entkommen selbst die erfahrensten Stars nicht dem Drama.  Eine Achterbahnfahrt, bei der man sich an seinen Strohhut klammert!

Michelle hat es alle erlebt: Von Managern, die plötzlich wie Rauch in der Luft verschwinden, bis hin zu explosiven Interviews, die mehr über das Innenleben der Branche enthüllen, als so manchem lieb ist. Es gibt halt dieses Auf und Ab. Da bleibt kein Stein auf dem anderen und der Glamour der Bühne bekommt plötzlich einige Risse oder es brechen Ecken ab. Manche können da flicken, andere eben nicht.

Und dann, inmitten des ganzen Chaos, findet sich eine Love-Story, die alle Schlagzeilen sprengt. Ein junger Schlagersänger, 25 Jahre jünger, betritt die Bühne und erobert das Herz unserer Diva. Die Schmetterlinge fliegen und plötzlich singen die beiden gemeinsame Duette. Die Fans jubeln, die Kritiker tuscheln, aber am Ende des Tages zeigt es nur, dass Liebe in jedem Alter und in jeder Lebenslage zünden kann. Drama hin oder her, die Show muss weitergehen!

Branchen-Ozeane: Vom Haifischbecken zum Garnelenglas

Ob Schlager, Rock oder Pop, jede Branche hat ihren eigenen Charme, und ja, ihre eigenen Tücken. Das Schlagerbusiness mag für manche ein Haifischbecken sein, in dem es darum geht, der Größte und Beste zu sein. Aber nicht jeder Fisch ist ein Hai. Manchmal ist es auch ein gemütlicher Goldfisch, der ruhig seine Bahnen zieht, oder sogar ein kleiner, unschuldiger Guppy, der einfach nur seine Melodien trällert.

Und dann gibt es diese Nischen, in denen sich Künstler wie Garnelen in einem kleinen Glas Wasser oder wie Amöben in einem Tropfen tummeln. Es ist nicht immer der große Ozean, in dem man schwimmen muss. Manchmal reicht ein kleiner Teich oder ein ruhiges Bächlein. Das Wichtigste ist, den richtigen Flow zu finden und sich nicht von den großen Fischen fressen zu lassen. Denn am Ende des Tages zählt nicht die Größe des Beckens, sondern die Passion und die Melodie, die man in die Welt hinausträgt.

Am Ende ist es alles und nichts. Ob Haifischbecken, Goldgrube, Himmel oder Hölle. Das gibt es überall und in jedem Genre. Sogar in jeder Branche.

Aus dem Rampenlicht, aber nicht von der Bildfläche

Aber Moment mal, bevor jetzt alle Tränchen verdrücken: Michelle haut zwar ab von der großen Bühne, hat aber noch einiges in petto. Ein Abschiedsalbum für die Fans und vielleicht ein bisschen Mentorin spielen für die Schlager-Neulinge. Und wer weiß, vielleicht findet sie ja im Hintergrund genau das, wonach sie immer gesucht hat. Also schnappt euch ein Taschentuch, winkt Michelle zum Abschied und bleibt gespannt, was da noch kommt!

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Marc Wegerhoff

Meine ersten Schritte in der deutschsprachigen Musik machte ich vor über 35 Jahren. Rückblickend mittlerweile auf Tätigkeiten als DJ, Moderator, Redakteur und Szene-Insider. Meine Reise durch die musikalische Landschaft Deutschlands ist geprägt von leidenschaftlichen Entdeckungen und einem unermüdlichen Interesse an den Geschichten hinter den Melodien. Mein Gehirn ist ein ultrakreatives Labyrinth aus lyrischen Verknotungen und sprudelnden Ideen. Punkt.
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