Zwischen Dorfidylle und Folkrock: TIMSENs musikalisches Bekenntnis zur Heimat

Mit seinem neuen Album „Vun hier“ bringt TIMSEN nicht nur plattdeutschen Charme ins Radio, sondern auch ein tiefes Gefühl von Heimat. Der Musiker aus Schleswig-Holstein verarbeitet in seinen Songs persönliche Erinnerungen, regionale Eindrücke – und das alles in seiner Herzenssprache: Plattdeutsch.

 

„Vun nix kummt nix“ – Heimat als Gefühl

Was Heimat bedeutet, hat sich für TIMSEN im Laufe seines Lebens verändert. Früher war es der Bauernhof im kleinen Dorf, heute ist es die Region im hohen Norden. Entscheidend für ihn ist nicht der Ort allein, sondern das Gefühl, dort akzeptiert zu sein. Genau dieses Gefühl zieht sich wie ein roter Faden durch die Songs des Albums – inhaltlich wie sprachlich. Denn TIMSEN singt fast ausschließlich auf Platt – ehrlicher und heimatverbundener geht’s kaum.

 

Plattdeutsch als Lebensgefühl

Platt ist für TIMSEN kein bewusstes Stilmittel, sondern Alltag. Er denkt, rechnet – vielleicht träumt er sogar – op Platt. Trotzdem beobachtet er, dass es immer schwerer wird, junge Leute dafür zu begeistern. Sein Appell: „Benutzt die plattdeutsche Sprache im Alltag.“ Nur so könne sie erhalten bleiben.

 

Mundart verbindet

Auf seinem Album Vun Hier befinden sich aber nicht nur Songs auf Plattdeutsch. Gemeinsam mit anderen Künstlerinnen bringt TIMSEN verschiedene Dialekte auf ein gemeinsames Album. Für ihn sind regionale Sprachen Ausdruck von Identität – und trotz aller Unterschiede Teil einer großen Gemeinschaft. Unter anderem ist auch ein Cover des BAP-Hits „Aff un zo“, nun „Aff un To“, gemeinsam mit Wolfgang Niedecken enthalten. Unterstützt wird TIMSEN außerdem von bekannten Mundartkolleginnen wie Stefanie Heinzmann (Schweiz), Maschine (Puhdys; Berlin), Hannes Ringlstetter (Bayern), sowie den österreichischen Größen Ina Regen und Max von Milland (Südtirol) – ein klangvolles Bekenntnis zur sprachlichen Vielfalt.

 

Zwischen analog und digital

In seinem Song „Instagram“ thematisiert TIMSEN den Umgang mit sozialen Medien. Zwar hat er keine konkrete Strategie gegen digitale Entfremdung – aber sein Rezept ist einfach: authentisch bleiben. Er sieht Bodenständigkeit weniger als Haltung, sondern als Ergebnis von Erziehung, Umfeld und Persönlichkeit.

 

Tradition trifft Moderne

Musikalisch schlägt TIMSEN gekonnt die Brücke zwischen Folk, Rock und regionaler Identität. Schon vor 30 Jahren experimentierte er mit plattdeutschen Demos und modernen Klängen – mit Erfolg. Denn wie er selbst sagt: „Wenn du authentisch bist, kannst du alles zusammenbringen.“ Mit „Vun hier“ liefert TIMSEN ein Album voller Bodenhaftung, Dialektliebe und ehrlicher Geschichten – ein echtes Stück Norden, das weit über Schleswig-Holstein hinaus wirkt.

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Andreas Breitkopf

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