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Die Diskussion um die Currywurst-Liga

Nennen wir es mal „spannend“ aber auch gleichzeitig sehr unterhaltend, wenn sich Schlagerfans & Künstler über das Für und Wider des Begriffs der „Currywust-Sänger“ – oder :innen, falls Du es unbedingt gendern willst – streiten und diskutieren. Eines vorweg: Mein „Kaktusmodell“ ist zwar schon 7 Jahre alt, aber aktueller denn je. Egal, ob nun Currywurst oder Kaktus.

Mensch Marc, was für bescheuerte Begriffe! JA, definitiv, aber dennoch total witzig zu beobachten. Nun, welche Begrifflichkeit Du auch nutzt, das Ding dahinter ist ja immer das Gleiche. Es geht darum, dass es eben so formuliert und struktruriert ist, dass jeder sich selbst eingruppieren kann, ohne dabei beleidigt sein zu müssen. Genauso ist es bei der „Currywurst-Liga“, die ja nicht schlecht ist und durchaus auch gute Musik präsentiert. Eben wir beim Fussball. Spielst Du in der 1. Bundesliga ist es halt Profifussball mit allen Vor- und Nachteilen, im Sportverein um die Ecke ist es eben der „Sonntag aufm Platz“.

Woher kommt denn der Begriff überhaupt

Hintergrund der Currywust-Liga ist nichts anderes, als die geschmackvolle Bezeichnung von Sängern – :innen und allen dazwischen, die sich eben in der Anfangszeit ihrer Karriere aufmachen und die Bühnen dieser Welt zu erklimmen. Dabei ist es auch absolut natürlich (nicht nur in der Schlagerszene), dass ein No-Name-Newcomer eben keine Gage erhält. Stattdessen man sich aber am Buffet im Backstage-Bereich laben kann. Das ist auch garnicht verwerflich, sondern gerade in der Anfangszeit eines Künstler-Daseins einfach auch so nötig.

Warum aber jetzt „Liga“?

Dass diese Strategie zum Anfang einer Sängerkarriere nötig ist, haben wir geklärt. Gleichzeitig sollte doch aber auch das Ziel sein, künftig auch mal für eine Gage aufzutreten, die am Anfang klein ist und mit wachsendem Erfolg und größerer Bekanntheit auch deutlich steigt. Es geht darum, in die Bundesliga aufzusteigen – von ganz unten!

Was soll ich sagen? Leider tingeln so viele Künstler seit so vielen Jahren durchs Land, um „für eine Currywurst“ auf einer Bühne zu stehen, anstatt sich – vielleicht auch mit professioneller Beratung – um eine Art „Markenaufbau“ zu kümmern. Das heisst nämlich dann auch: Gagen verhandeln und auch mal NEIN sagen zu kostenlosen Angeboten.

Was war letzte Woche los?

Da es auf einen Beitrag von letzter Woche (hier zu lesen) erhebliche Diskussionen im Netz gab, ob der Künstler Marc Koch erfolgreich aus der Currywurst-Liga ausbrechen konnte, muss ich das hier doch wirklich nochmal erklären. Die Anwort darauf: JA, er konnte. Weil er eben verhandlungsfähig ist, eine gute Performance abliefern kann, auch mal nein sagt zu kostenlosen Auftritten und Gagen aufruft. Ganz egal, wie hoch die sind. Hauptsache es ist kein Fahrtkostenersatz, sondern eine Gage.

Auch ein Marc Koch hat mal angefangen und „für ne Currywurst“ seine Songs performt. Und ja, vielleicht tut er das ab und zu auch noch. Was garnicht schlimm ist. Der Fokus liegt aber in (s)einer professionellen Aus- und Blickrichtung.

Auch den Fans der „anderen Lager“, deren Künstler sich vielleicht durch den Begriff angetriggert fühlen ,sei gesagt: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Und es ist garnicht schlimm, in der „Currywurst-Liga“ zu spielen, wenn es zu einem passt und wenn die eigene Zielsetzung eben diese ist.

Dass hier seit Jahren eine Wurst oder durch mich auch ein Kaktus als Begrifflichkeit genutzt wird, ist doch unterhaltsam und garnicht böse gemeint. Every press is a good press. In diesem Sinne: Startet hungrig in die Woche!

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Marc Wegerhoff

Marc Wegerhoff

Meine ersten Schritte in der deutschsprachigen Musik machte ich vor über 35 Jahren. Rückblickend mittlerweile auf Tätigkeiten als DJ, Moderator, Redakteur und Szene-Insider. Meine Reise durch die musikalische Landschaft Deutschlands ist geprägt von leidenschaftlichen Entdeckungen und einem unermüdlichen Interesse an den Geschichten hinter den Melodien. Mein Gehirn ist ein ultrakreatives Labyrinth aus lyrischen Verknotungen und sprudelnden Ideen. Punkt.
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